Sonntag, 15. November 2015

Rotkäppchens Gugelhupf und Lissekatter

Ein Monat voller Safran 4/4
Heilen mit Safran und Rezepte: Rotkäppchens Gugelhupf und Lissekatter
Nach einer schönen, aber auch anstrengenden Woche in meiner Heimat Kiel, melde ich mich nun, statt um 9Uhr morgens und 9Uhr abends, wieder zurück in Kassel. Heute gibt es wieder zwei Rezepte, die so richtig nach Großmutters alter Küche schmecken und mit einem warmen Tee herrlich zu der kalten, stürmischen Jahreszeit da draußen passen! Wenn man diesen Genuss dann auch noch mit den Liebsten teilen kann, ist für mich der perfekte Tag schon beschlossen! *_*
Aber probiert selbst! Und zum letzten Teil meines "Monats voller Safran" gibt es natürlich auch wieder einen kleinen Wissenshappen zu den heilenden Fähigkeiten dieses roten Pflanzengoldes.
Safran wird schon 1600 v. Chr. als Heilmittel für Augenkrankheiten, Gicht, Anämie und Leberkrankheiten in dem medizinischen Papyrus Ebers empfohlen. Im Mittelalter wurde Safran als großes Frauenheilmittel geschätzt. Er sollte die Gebärmuttertätigkeit stimulieren und helfen bei schwacher oder schmerzhafter Menstruation. Er wurde von den Hebammen benutz um die Wehen anzuregen, die Geburt zu beschleunigen, die Schmerzen zu lindern oder zur Empfängnisverhütung. Doch ist beim Genuss von Safran Vorsicht geboten - denn er kann ungewünschte Wehen und Fehlgeburten begünstigen. Außerdem soll Safran antibakteriell, krampfstillend, antiviral, verdauungsfördernd, Krebs heilend und Herz stimulierend wirken - er war in vielen Lebenselixieren enthalten (-> auch zu finden im Buch von Susanne Fischer-Rizzi). Doch bei der Dosierung ist darauf zu achten, nicht mehr als 1,5 Gramm zu sich zu nehmen, sonst kommt es zu diversen Nebenwirkungen. Erst 10-20 Gramm sind tödlich, da Safran jedoch sehr wenig wiegt, ist eine Überdosierung eher unwahrscheinlich.
In der ayurvedischen sowie chinesischen Heilkunde ist Safran sehr vertreten und soll neben seiner heilenden Wirkungen auch ein angenehmes Gefühl und Heiterkeit hervorrufen können. Und auch  noch eine ganz besondere Wirkung wird dem Safran nachgesagt... jetzt wird es erotisch... Denn schon die alten Griechen und Römer erwähnten den Safrankrokus in ihren Sagen und Göttergeschichten. So verführte Zeus Hera und auch Europa mit dem Duft von Safran, Kaiser Marc Aurel badete in Safranwasser, um seine Manneskraft zu stärken und selbst das Make-up von Kleopatra enthielt Safran.


Ü Hier geht es weiter mit den Rezepten!


Rotkäppchens Gugelhupf
Nach dem Rezept von Susanne Fischer-Rizzi
Unglaublich saftig und aromatisch...
Was wird benötigt?
20 Minuten Zubereitungs- und 1 Stunde Backzeit
6 Eier
150g Zucker
200g Quark
4 Esslöffel Rosinen - vorher in Apfelsaft einlegen
abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone
Messerspitze Safran, erwärmt und gemörsert
250g Mehl
1 Teelöffel Backpulver
140g Butter geschmolzen
1 Esslöffel gemahlene Mandeln

So wird es gemacht:
  • Zunächst trennst du die Eier. Das Eiweiß schlägst du steif und stellst es beiseite. Das Eigelb und den Zucken schlägst du zusammen zu einer hellen Creme, in die du Quark, Rosinen und abgeriebene Zitronenschale einrührst.
  • Nun kannst du den Safran zusammen mit einer Prise Zucker zerreiben und mit in die Mischung geben. Das Mehl vermischt du mit dem Backpulver und siebst es ebenfalls zu deiner Creme.
  • Anschließend rührst du die geschmolzene Butter dazu und hebst das Eiweiß mit unter.
  • Für den fertigen Teig fettest du eine Gugelhupfform und streust sie mit den gemahlenen Mandeln aus. Hast du den Teig eingefüllt, kannst du den Ofen auf 180° vorheizen und den Kuchen darin eine Stunde lang backen.
  • Mache die Stäbchenprobe, um sicher zu sein, dass der Kuchen durch ist. 
  • Den fertigen Kuchen kannst du nach 10 Minuten aus der Form nehmen und auf ein Kuchengitter stützen. Dort lässt du ihn, vor dem Anschneiden, noch eine Stunde auskühlen.
♥♥

Lissekatter
Schwedisches Hefegebäck - nach dem Rezept von Susanne Fischer-Rizzi
Vielleicht ein kleines bisschen Ostern??? 
Was wird benötigt?
15 Minuten Zubereitungs-, 1 Stunde Ruhe- und 30 Minuten Backzeit
Menge etwas für 16 Lissekatter
0,5 Würfel Hefe
80g (brauner) Zucker
250ml lauwarme Milch
1-2 Messerspitzen Safran, erwärmt und gemörstert
500g Mehl
1 Ei
1 Prise Salz
1 Teelöffel Anis, gemörstert
ausgekratztes Mark einer Vanilleschote
abgeriebene Schale 1 unbehandelten Zitrone
2 Esslöffel Sonnenblumenöl
3 Esslöffel Rosinen für den Teig
+ Rosinen zum Garnieren
20g Mandeln, fein gehackt
1 Eigelb verquirlt mit 1 Esslöffel Milch

Wie wird es gemacht?
  • Zu Anfang verrührst du di Hefe mit einem Teelöffel des Zuckers in etwas lauwarmer Milch. Füge dann das Safranpulver hinzu und löse es in der Hefemilch auf.
  • Gebe nun das Mehl in eine große Schüssel. Forme eine Mulde in der Mitte und gebe die Hefemilch, die restliche Milch, den restlichen Zucker, das Ei, eine Prise Salz, den gemahlenen Anis, das Vanillemark, die abgeriebene Schale der Zitrone und das Öl hinzu.
  • Knete (gerne etwas länger) aus dem ganzen einen geschmeidigen Teig, decke diesen zu und lasse ihn eine Stunde an einem warmen Ort ruhen - bis sich das Volumen verdoppelt hat.
  • Jetzt kentert du die Rosinen und die gemahlenen Mandel mit ein und formst die Lissekatter. Dazu formst du 20cm lange, fingerdicke Stränge und drehst diese zu doppelten Spiralen ein.
  • Die fertig geformten Lissekatter bestreichst du anschließend mit dem verquirlten Eigelb und der Milch und garnierst sie mit je zwei Rosinen.
  • Das Ganze kommt nun bei 190° für etwa 30 Minuten in den Ofen.
  • Nun können die goldenen, glücksbringenden Lissekatter genossen werden!
♥♥
Mein Fazit zu diesen Beiden Rezepten: Beide Rezepte sind sowohl bei mir, als auch bei meiner Familie mit meinen keinen Geschwistern sehr gut angekommen. 
Die Lissekatter können meiner Meinung nach auch super zum Frühstück mit Butter und Marmelade genossen werden.
Der Gugelhupf ist auch wirklich ausgesprochen lecker und unglaublich saftig - PERFEKT!
Dies ist der letzte meiner Beiträge zum Safran. Ich hoffe ihr hattet Spaß und konntet vielleicht ein kleines bisschen Wissen über das rote Gold mitnehmen, dass heute immer weniger in seinen Eigenschaften geschätzt wird...
♥♥

Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832),
deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann

♥♥

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